Mechatroniker/in bei NÜRMONT

Sorgfalt als Berufung

  • | Foto: NÜRMONT
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Sebastian Daum (20) begann seine Ausbildung als Industrieelektriker und merkte schnell, dass ihm diese Tätigkeit nicht genug forderte. Mittlerweile lernt er den Beruf des Mechatronikers bei NÜRMONT in Nürnberg.

Als Sebastian Daum im Gespräch mit dipolo sein Smartphone zückt, um eine Aussage zur Lorentzkraft zu überprüfen, muss er endlich zugeben: „Ich bin ein sorgfältiger Mensch.” Scheinbar endlos sind die Texte und Formeln, über die er scrollt: „Das sind meine Notizen aus der 11. Klasse”, erklärt er und weiß auch, dass er den für sich passenden Beruf gefunden hat.

Denn die Welt eines Mechatronikers ist eine, in der jeder Sensor, jede Platine und jeder Schaltkreis präzise ineinandergreifen muss, wie ein komplexes Uhrwerk, in dem ein einziges schief sitzendes Zahnrad das ganze System stört. Hier ist Sorgfalt von entscheidender Bedeutung. „Dennoch war dieser Beruf nicht meine erste Wahl.”

Dabei hatte man ihn im Bewerbungsgespräch seines jetzigen Ausbildungsbetriebs bereits als Mechatroniker gesehen. „Als angehender Industrieelektroniker schrieb ich in der Berufsschule jedoch nur Einser.” Sein Meister konnte ihn schließlich überreden, doch auch als Mechatroniker steht unter seinen Arbeiten weiterhin die Note 1.

Angestellt ist der 20-Jährige bei der NÜRMONT Installations GmbH & Co. KG, die seit mehr als 35 Jahren eine der führenden Firmen für Neumontage und Verlagerung von Maschinen und Anlagen ist. „Industrie-Umzüge”, erklärt Sebastian Daum. Mittlerweile ist NÜRMONT eine Tochterfirma der ebenfalls in Nürnberg ansässigen Baumüller-Gruppe, und so ist sein Arbeitsplatz derselbe wie von allen anderen Baumüller-Azubis – in der Lehrwerkstatt des Baumüller Reparaturwerks.

„Elektriker durch und durch”

Hier erhielt er zunächst eine Grundausbildung in der Metallverarbeitung, da bei Industrieumzügen selten etwas genauso aufgebaut werden kann wie es abgebaut wurde: „Da muss man natürlich auch mal was neu bauen.” Das Hauptaugenmerk liegt auf der Elektrik: Die Azubis bekommen zum Beispiel Arbeitsblätter und können deren Inhalte dann praktisch ausprobieren. „Da geht es um FI-Schalter, den Unterschied zwischen Wechsel- und Gleichstrom, Widerstände wie Potentiometer, Spulen oder Transistoren – meine Welt.”

Elektriker, sagt er, sei man nicht einfach während der Arbeitszeit, sondern „durch und durch”. Als Kind hat er seine Lego-Bauwerke mit LED-Lichtern ausgestattet, Steckdosen gesetzt und Weihnachtskrippen ausgeleuchtet. Wenn er einen Kabelkanal mit heraushängenden Kabeln oder schlecht installiere Hauselektronik sieht, dann tut ihm das weh.

Neben dem professionellen und freundlichen Arbeitsklima gefällt ihm die Vielseitigkeit der Ausbildung. So wird er im zweiten Lehrjahr auf verschiedenen Baustellen eingesetzt – Höhepunkt dabei ist ein mehrwöchiger Einsatz in der Niederlassung in den USA. „Auf den Baustellen werden wir alle Tätigkeiten der Monate kennenlernen und Fähigkeiten erlernen, für die man in einem üblichen Berufsleben wohl Jahre braucht”, weiß er.

„Was ich inhaltlich für die IHK-Abschlussprüfung brauche, werde ich fast alles schon nach dem ersten Lehrjahr wissen.“ Die meiste Zeit seiner Ausbildung wird er also damit verbringen, erworbenes Wissen anzuwenden. Vor der Prüfung wird er von seinem Ausbildungsbetrieb dennoch intensiv vorbereitet.

Wie es für ihn nach der Ausbildung weitergeht, weiß Sebastian Daum noch nicht genau – vielleicht macht er eine Weiterbildung, vielleicht den Techniker oder den Meister. „Die Möglichkeiten sind groß: Wenn man sich verändern will, gibt es bei NÜRMONT zahlreiche Optionen. Zudem prüfen die Verantwortlichen, ob man innerhalb der Baumüller-Gruppe etwas Passendes finden kann.“