Info
Studiengang: Pflegewissenschaften
Hochschule: Evangelische Hochschule Nürnberg
Unternehmen: Bayerisches Rotes Kreuz Nürnberg-Stadt
Dauer: 7 Semester
Abschluss: Bachelor of Science
Studienmodell: praxisintegrierend
Foto: David Stadlmayr
Sophie Hahn (22) absolviert ein Studium in Pflegewissenschaften an der Evangelischen Hochschule Nürnberg – mit dem Bayerischen Roten Kreuz als Praxispartner. Warum sie sich bewusst für die Altenpflege entschieden hat und wie sie sich ihre berufliche Zukunft vorstellt.
Schon an ihrem ersten Praxistag im Pflegeheim wurde Sophie Hahn bewusst, was dieser Beruf bedeutet. Eine Bewohnerin, zurückgezogen und still, vertraute ihr mit der Zeit ihre Lebensgeschichte an. Schicksalsschläge, Verlust, Einsamkeit – und dann ein Lächeln, weil jemand zuhört. „Ich konnte ihr etwas geben: Nähe, Respekt, Würde. Und ich habe gespürt, wie viel das bedeutet.“
Sophie Hahn ist 22 Jahre alt, sie studiert Pflegewissenschaften an der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Parallel macht sie die Ausbildung zur Pflegefachfrau – ein praxisintegrierendes Studium, bei dem sie auch die Berufszulassung als Pflegefachfrau mit dem akademischen Grad B.Sc. erhält. Ihr Partner ist das Bayerische Rote Kreuz Nürnberg-Stadt, ihr Schwerpunkt: Altenpflege. „Ich wollte immer etwas Soziales machen“, sagt sie. „Und mir war wichtig, dass Studium und Praxis Hand in Hand gehen.“
Für Sophie Hahn war die Altenpflege von Anfang an mehr als nur eine Notlösung oder Zwischenstation. „In der Klinik sieht man Patientinnen und Patienten oft nur ein paar Tage. Aber in der Altenpflege geht es um Beziehungen“, sagt sie. „Ich lerne Menschen mit all ihren Eigenheiten, Routinen und Geschichten kennen – und kann ganz konkret dabei helfen, dass sie trotz Einschränkungen ein würdevolles Leben führen.“
An der Hochschule lernt Sophie Hahn neben medizinischem Wissen auch wissenschaftliches Arbeiten – etwa im „Skills Lab“, wo an lebensechten Simulatoren Pflegehandlungen trainiert werden. Besonders eindrücklich war für sie ein Projekt mit Medizinstudierenden aus Erlangen: „Wir führten gemeinsam Anamnesegespräche mit Schauspielpatienten – und merkten, wie wichtig echte Zusammenarbeit zwischen Pflege und Medizin ist.“
Im Studium spielt auch die Forschung eine wachsende Rolle. Sophie Hahn verfasst Hausarbeiten, analysiert Studien und hinterfragt pflegerische Routinen. „Viele Maßnahmen basieren auf Erfahrung – aber ich will wissen: Was wirkt wirklich? Wo gibt es bessere Alternativen? Wie lässt sich Pflege evidenzbasiert weiterentwickeln?“ Sie schätzt es, dass sie schon während des Studiums Methoden lernt, um später selbst Studien durchführen zu können.
Nach dem Abschluss will Sophie Hahn weiter am Bett arbeiten, aber auch forschen. Ihr Schwerpunkt soll die Palliativpflege werden. „Da gibt es noch viel Luft nach oben – gerade was pflegerische Konzepte betrifft.“ Ein Masterstudium ist bereits fest eingeplant. Ideal wäre für sie eine Stelle, bei der sie praktische Arbeit und wissenschaftliche Projekte verbinden kann.
Was sie an ihrem Studium besonders schätzt? „Dass ich schon jetzt gestalten kann“, sagt Sophie Hahn. „Pflege ist nicht nur Versorgung – es ist Beziehungsarbeit. Und die will ich auf Augenhöhe führen.“