Kaufleute für Hotelmanagement
„Nett sein ist wie ein Spiegel“
Als angehende Kauffrau für Hotelmanagement lernt Raphailia Petridou (20) alle Abteilungen der Arvena Hotels kennen. Besonders viel Spaß macht ihr der Umgang mit den Gästen und die Buchhaltung.
Am meisten Spaß macht Raphailia Petridou die Kommunikation mit den Hotelgästen. „Ich habe festgestellt, dass das wie ein Spiegel ist“, sagt sie. „Natürlich sind wir Angestellten nett zu den Leuten, netter als man normalerweise wäre, und es ist schön, dass diese Nettigkeit genauso intensiv erwidert wird.“
Die 20-Jährige steht in ihrem dritten Lehrjahr bei den Arvena Hotels, einem familiengeführten Unternehmen, das zwei Standorte in Nürnberg sowie jeweils einen in Bayreuth und in Bad Windsheim betreibt. In den ersten beiden Jahren wurde sie Hotelfachfrau, nun steht sie vor ihrem Abschluss zur Kauffrau für Hotelmanagement.
Erste Erfahrungen im Gastgewerbe hat sie schon zu Schulzeiten gesammelt. „Meine Familie betreibt ein Restaurant, da half ich gelegentlich mit, habe Tische abgeräumt und Getränke zu den Gästen gebracht.“ Während einer Berufsberatung entschied sie sich schließlich für den Hotelbereich.
Zu Beginn ihrer Ausbildung wechselte sie zwischen dem Housekeeping (Zimmerservice) und dem Bankett (Frühstücksbuffet). „Als Azubi erledigt man hier die typischen Aufgaben, reinigt die Zimmer und macht die Betten, oder man achtet darauf, dass das Buffet voll ist und bedient die Gäste an den Tischen.“
Von Buchhaltung bis Zimmerservice
Als angehende Hotelkauffrau durchläuft sie alle Abteilungen des Hotels. Die meiste Zeit, nämlich ein halbes Jahr, verbrachte sie in der Buchhaltung und mag diesen Bereich, obwohl sie dort weniger mit Gästen zu tun hat. „Es ist einfach spannend, zu sehen, wie ein Hotel funktioniert – was bestellt werden muss, wie man kontiert und Rechnungen schreibt.“ In der Berufsschule erwirbt sie das dazugehörige Fachwissen. Neben Buchhaltung stehen auch Marketing, Personalmanagement und Betriebswirtschaft auf dem Lehrplan.
Ebenfalls der Vorbereitung dienlich, aber auch dem Vergnügen, sind die Azubi-Ausflüge der Arvena-Gruppe: In diesem Jahr war es ein Besuch bei der Tucher-Brauerei, im nächsten Jahr wird es ein Weinseminar sein. „Das hilft uns im Service, da wir die Fragen der Gäste noch besser beantworten können – und es macht Spaß, mit den anderen Azubis was zu unternehmen.“ Nicht nur den Umgang mit den Azubis beschreibt sie als angenehm, überhaupt herrsche ein sehr kollegiales und entspanntes Betriebsklima.
Jede ihrer Tätigkeiten ist gut organisiert, um einen reibungslosen Ablauf des Hotelbetriebs zu gewährleisten. Als Beispiel berichtet sie von der Frühschicht an der Rezeption: „Da geht es vor allem um den Check-Out der Gäste, also die Abreisen.“ Die Schicht beginnt mit einer Übergabebesprechung mit der Nachtschicht und dem Zählen der Kasse. „Dann schaut man, wer an diesem Tag abreist und – falls es nur wenige sind – holt alle notwenigen Unterlagen schon mal raus.“ Bevor die Gäste schließlich das Haus verlassen, werden sie noch gefragt, ob sie ein Feedback zu ihrem Aufenthalt geben möchten und unter welcher Adresse sie die Rechnung empfangen wollen.
„Der Abschied ist ein besonders schöner Moment, denn viele Gäste zeigen uns dabei ihren Dank und ihre Anerkennung besonders deutlich.“ Wohin ihr Weg nach Abschluss der Ausbildung führt, weiß Raphailia Petridou noch nicht. „Wahrscheinlich schlage ich die kaufmännische Richtung ein“, sagt sie. Die Wege, die ihr offenstehen, sind vielfältig, weiß sie: „Aktuell will ich noch nicht ins Ausland, aber wenn ich das irgendwann will, werde ich im Hotelbereich überall arbeiten können.“