Dual studieren

Theorie und Praxis Hand in Hand

Eine duale Studentin mit Aktenordner und Zimmermannshammer.

Foto: Julien Fertl

Die Kombination von Theorie und Praxis ist ein zentrales Element des dualen Studiums. In Franken haben sich duale Studiengänge in vielen Fachbereichen fest etabliert. Sie vermitteln den Studierenden nicht nur fundierte theoretische Kenntnisse, sondern bieten parallel gleichzeitig praktische Erfahrungen in Unternehmen.

Dual Studierende profitieren von der engen Verzahnung von Theorie und Praxis. In der Metropolregion gibt es duale Studiengänge in den Wirtschaftswissenschaften, im Ingenieurwesen, in der Informatik, den Naturwissenschaften, im Design und seit der Akademisierung zunehmend auch im Pflege- und Sozialbereich. Diese Studiengänge führen in der Regel zu einem Bachelorabschluss.

 

Die meisten dualen Studiengänge werden in Technik, IT und Wirtschaft angeboten, da die Industrie sich vom dualen Studium eine maßgeschneiderte Ausbildung künftiger Fach- und Führungskräfte verspricht.

Studium und IHK-Ausbildung

Die zwei wichtigsten Modelle sind das ausbildungsintegrierende Modell, in Bayern Verbundstudium genannt, und das praxisintegrierende Modell, auch bekannt als Studium mit vertiefter Praxis. Beim Verbundstudium erwerben die Studierenden zusätzlich zum Hochschulabschluss einen Ausbildungsabschluss. Neben Hochschule und Betrieb gibt es in diesem Modell einen dritten Lernort: die Berufsschule. So bekommen die Studierenden nicht nur den wissenschaftlichen Unterbau vermittelt, sondern auch die Theorie für konkrete Aufgaben in der Unternehmenspraxis. Meist steht im ersten Jahr des Verbundstudiums die Ausbildung im Fokus. Duale Studiengänge, die Lernphasen an Berufsfachschulen integrieren, kommen vor allem im Bereich Soziale Arbeit/Gesundheit vor.

Studium und fester Praxispartner

In einem klassischen Studium an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften gehören Praktika und Praxissemester in der Regel dazu. Bei einem Studium mit vertiefter Praxis haben Studierende dafür einen festen Praxispartner. Die Studierenden arbeiten dann in der vorlesungsfreien Zeit und während des Praxissemesters immer im selben Unternehmen. Sie bekommen dadurch einen guten Einblick in die Abläufe, einen gesonderten Berufsabschluss erwerben sie jedoch nicht.

Studienablauf und Anforderungen

Bei einem dualen Studium macht der Praxisanteil ungefähr 50 Prozent aus. Meistens wird im Blockmodell unterrichtet, bei dem sich Theorie und Praxis in Betrieb und Bildungseinrichtung abwechseln – oder sich die Theorie- und Praxisphasen auf die Studiensemester und die vorlesungsfreie Zeit beziehungsweise das Praxissemester verteilen. Dabei haben alle dualen Studiengänge in der Regel eines gemeinsam: Die Mitarbeit wird vergütet, und du hast Anspruch auf Urlaub, den du während der Praxisphasen nehmen kannst.

Ein duales Studium ist allerdings auch nicht zu unterschätzen. Gerade wenn sich die Klausurphase an der Hochschule mit der Lernphase für die Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf überschneidet, wird viel Disziplin abverlangt. Mit der richtigen Selbstorganisation und -motivation kannst du das allerdings meistern. Und sollte die Belastung doch zu groß werden, ist es bei einem Verbundstudium in der Regel möglich, das Studium ohne die Ausbildung fortzuführen – oder umgekehrt.

Und danach?

Hast du dein duales Studium erfolgreich abgeschlossen, darfst du mit guten Übernahmechancen bei deinem Praxisunternehmen rechnen. Und falls du nicht gleich voll ins Berufsleben einsteigen, sondern weiterstudieren möchtest, kannst du einen Master anschließen. Die TH Nürnberg, die Ostbayerisch-Technische Hochschule Amberg-Weiden oder die Hochschulen Hof und Coburg bieten solche Masterstudiengänge an. Sie sind konsekutiv – können also nahtlos angeschlossen werden – auf drei Semester angelegt und laufen als Studium mit vertiefter Praxis.