Ich finde, dieses Modell ist der beste Weg, den man in der Versicherungsbranche gehen kann.
Philipp Nießen
Nach dem Studium
Die Welt der Versicherungen
Sein duales Studium des Versicherungswesens an der Technischen Hochschule (TH) Köln und beim Continentale Versicherungsverbund bereiteten Philipp Nießen (26) perfekt auf seine heutigen Tätigkeiten im Rechnungswesen vor – von Jahresabschluss bis zum europäischen Aufsichtsrecht.
Für die Europa Lebensversicherung, einem Unternehmen des Continentale Versicherungsverbunds, übernimmt Philipp Nießen am Standort Köln in einem sechs-köpfigen Team vielfältige Aufgaben im Rechnungswesen. Unter anderem erstellt er Bilanzen und liefert Informationen für den Jahresabschluss des Versicherers.
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Wenige Stunden statt drei Tage – dank IT
Darüber hinaus beschäftigt er sich intensiv mit der 2016 in Kraft getretenen europäischen Solvency-II-Richtlinie. „Hier geht es unter anderem darum, dass wir als Versicherer transparent machen, wie unsere allgemeine Finanzlage aussieht, welche Risiken wir tragen und wie hoch unsere Rückstellungen ausfallen“, erläutert der 26-Jährige seine Tätigkeiten. Hierfür wertet er entsprechende Daten aus: Er ermittelt, wie sich Versicherungsbeiträge entwickeln, ob Zuwächse oder Abgänge zu verzeichnen sind und stimmt mit unterschiedlichen Abteilungen die Inhalte von Verträgen ab. „Gerade sind wir außerdem mit anderen Abteilungen wie der IT dabei, die Arbeitsabläufe zu vereinfachen, sodass es statt drei Tagen nur wenige Stunden dauert, um die erhobenen Daten tabellarisch zusammenzufügen“, berichtet er.
Versicherungswesen im Kölner Modell
Qualifiziert für seine heutigen Tätigkeiten hat sich Philipp Nießen über ein duales Studium des Versicherungswesens an der TH Köln. Im Zuge der als Kölner Modell bekannten Studienform hat der 26-Jährige außerdem eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen beim Continentale Versicherungsverbund abgeschlossen. „In den ersten beiden Semestern war ich pro Woche zwei Tage an der Hochschule und drei Tage im Büro, die restlichen vier Semester war es umgekehrt“, erinnert er sich. Die vorlesungsfreie Zeit hat er komplett in seinem Ausbildungsbetrieb verbracht. Neben Grundlagen in wirtschafts- und versicherungsrechtlichen Fächern wurden an der Hochschule mathematische und volkswirtschaftliche Inhalte vermittelt. „Meine Schwerpunkte habe ich in Rechnungswesen, Risikomanagement und Versicherungsmathematik gelegt – das war bereits eine gute Vorbereitung auf meinen heutigen Tätigkeitsbereich“, konstatiert er. Fester Bestandteil des dualen Studiums sind außerdem Kurse beim Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft in Köln.
Weitere praxisnahe Einblicke erhielt Philipp Nießen während verschiedener Projektwochen. „Hier haben meine Kommilitonen und ich zum Beispiel ausländische Versicherungsmärkte analysiert und uns mit Aspekten beschäftigt, die es auf dem deutschen Versicherungsmarkt in dieser Form nicht gibt – zum Beispiel Cyberversicherungen in England oder Mikropolicen in Indien.“
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Zwei Abschlüsse in drei Jahren
Bevor er jedoch in die Welt der Versicherungen eintauchte, studierte der junge Mann nach dem Abitur zunächst Mathematik. „Das Studium empfand ich aber als recht schwer und trocken. Da ich mich besonders für Versicherungs- und Bankenmathematik begeistern konnte, habe ich mich informiert, welche Studiengänge es in diesem Bereich gibt. Das Kölner Modell hat mich überzeugt und so habe ich mich dafür beworben – zunächst beim Continentale Versicherungsverbund und mit deren Zusage in der Tasche dann an der Hochschule“, erinnert er sich. Auch wenn das duale, ausbildungsintegrierte Studium gerade in Prüfungszeiten herausfordernd war, hat Philipp Nießen seine Entscheidung keineswegs bereut: „Ich finde, dieses Modell ist der beste Weg, den man in der Versicherungsbranche gehen kann. Zwei Abschlüsse in drei Jahren – das ist nicht zu toppen.“
Der Übergang in seine heutige Position verlief nahtlos. „Ich konnte bereits während des Studiums in meine künftigen Tätigkeiten schnuppern und so herausfinden, ob das Rechnungswesen etwas für mich ist. Ich hatte also meinen beruflichen Hafen schon lange vor meinem Abschluss in Sicht“, erzählt er.
Semesterferien? Vollzeit im Unternehmen!
Für die Zukunft verfolgt er den Plan, sich in seinem Themengebiet noch weiter zu spezialisieren – zum einen über betriebsinterne Fortbildungen, zum anderen über ein berufsbegleitendes Masterstudium in „Risk and Insurance“ am Institut für Versicherungswesen der TH Köln. „Ich habe das Studium gerade begonnen und besuche während des Semesters an zwei Tagen Seminare und Vorlesungen an der Hochschule.“ In der vorlesungsfreien Zeit arbeitet der 26-Jährige weiterhin in Vollzeit im Unternehmen. „Da ich die Doppelbelastung aus dem dualen Studium gewöhnt bin und mich die Continentale unter anderem mit flexiblen Arbeitszeiten unterstützt, klappt das wunderbar.“