Einführung

Zweigleisig zum Erfolg

Eine Studentin lehnt sich in einem Hörsaal auf einem Tisch auf.

Dual Studierende eignen sich Wissen an verschiedenen Lernorten an – im Hörsaal, im Betrieb und meist auch an der Berufsschule. | Foto: Martin Rehm

Studium oder Ausbildung? Am besten beides! Ein duales Studium verknüpft eine wissenschaftliche Ausbildung an der Hochschule oder Berufsakademie mit beruflicher Praxis im Betrieb – ein Erfolgsmodell.

Der Startschuss zum dualen Studium fiel vor mehr als 40 Jahren in Baden-Württemberg. Damals entwickelten Vertreter aus Wirtschaft und Politik die praxisnahe Alternative zum klassischen Studium. Mit 281 dualen Studiengängen rangiert das „Ländle“ inzwischen auf Platz drei in puncto Auswahl – hinter Bayern (357) und Nordrhein-Westfalen (307). Bundesweit gibt es laut dem Informationsportal „AusbildungPlus“ mehr als 100.000 dual Studierende in 1.600 dualen Studiengängen (Stand: September 2019).

Zwei Modelle, viele Fachbereiche

Eine große Auswahl, die sich auf viele Fachbereiche verteilt. Zwar sind die meisten dualen Studiengänge nach wie vor im Ingenieurwesen und in den Wirtschaftswissenschaften angesiedelt. Aber auch Informatik, Gesundheits- und Sozialwesen, Naturwissenschaften wie Mathematik, Design und Architektur verzahnen mittlerweile Theorie und Praxis.

Für Abiturienten besonders interessant sind dabei in erster Linie zwei Studienmodelle: das ausbildungsintegrierte und das praxisintegrierte duale Studium. Erstgenanntes kombiniert in der Regel ein Studium mit einer Berufsausbildung (zwei Abschlüsse). Im praxisintegrierten dualen Studium erwerben die Studierenden hingegen lediglich einen Hochschulabschluss, absolvieren aber mehrere intensive praktische Einsätze im Unternehmen oder einer sozialen Einrichtung.

Vergütung und Urlaubsanspruch

Die Studienmodelle können sich vom zeitlichen Ablauf her unterscheiden. Bei vielen Angeboten wechseln die Studierenden beispielsweise vierteljährlich oder semesterweise zwischen Hochschule und Betrieb. Andere wiederum rotieren tageweise. Fragen zum konkreten Aufbau des Studiums beantworten vor Studienbeginn zuverlässig die Studienberatung sowie gegebenenfalls der Ausbildungsbetrieb. Also unbedingt einen Termin vereinbaren!

Was die Studiengänge jedoch in der Regel gemeinsam haben: Sie werden vergütet und die dual Studierenden haben Anspruch auf Urlaub während der Praxisphasen.

Sehr gute Übernahme- und Karrierechancen

Nach einem erfolgreichen Abschluss des dualen Studiums sind die Übernahmechancen für Absolventen meist sehr gut. Die Unternehmen schätzen, dass die jungen Fachkräfte gezielt ausgebildet wurden. Auch die Praxiserfahrung kommt gut an.

Auch im dualen Studium gilt allerdings: Ohne Fleiß kein Preis! So ist die Doppelbelastung durch Theorie und Praxis nicht zu unterschätzen – besonders während der Prüfungsphasen. Das erfordert viel Disziplin und die richtige Selbstorganisation. Wer es wirklich will, meistert aber auch dies.

Studienmodelle

Ausbildungsintegriertes Studium

  • Hochschulabschluss: ja
  • Beruflicher Bildungsabschluss: ja
  • Praxis und Theorie: im Wechsel
  • Vergütung: Orientiert sich in der Regel an der Ausbildungsvergütung. Für die Zeit nach der abgeschlossenen Berufsausbildung wird das Entgelt individuell zwischen Studierenden und Unternehmen vereinbart.
  • Dauer: 3 bis 4,5 Jahre

Praxisintegriertes Studium

  • Hochschulabschluss: ja
  • Beruflicher Bildungsabschluss: nein
  • Praxis und Theorie: im Wechsel
  • Vergütung: Zumindest für die Praxisphasen ist eine Vergütung die Regel. Meist wird jedoch ein monatliches Entgelt gezahlt.
  • Dauer: 3 bis 3,5 Jahre

Info

Was spricht für ein duales Studium?

  • Verbindung von Theorie und Praxis: An der Hochschule erworbenes Wissen lässt sich im Betrieb direkt anwenden. Umgekehrt hilft die Praxis dabei, die Theorie besser zu verstehen.
  • Zeitvorteil: Mit einem ausbildungsintegrierten Studium ist man in der Regel ein Jahr früher fertig als diejenigen, die Ausbildung und Studium nacheinander absolvieren.
  • Innenperspektive: Dual Studierende erhalten fundierte Einblicke in betriebliche Strukturen, Arbeitsweisen und Abläufe.
  • Vergütung: Im Vergleich zu anderen Studierenden erhält man bereits während des Studiums ein Entgelt.
  • Gute Karrierechancen: Die Übernahmechancen im Unternehmen nach einem dualen Studium sind sehr gut, ebenso die Karriereaussichten.